Clubtreffen 2002 aus der Sicht eines Betroffenen

 Es war endlich wieder so weit: Das alljährliche Treffen des Garth-Brooks-Fanclub-Deutschland wurde schon seit langem über "Answered Prayers" und www.garthworld.de  angekündigt. Im Unterschied zu den vorigen Jahren sollte es diesmal allerdings ein "offenes Treffen" werden, um Nichtmitgliedern die Möglichkeit des "reinschnupperns" zu geben. Eine gute Idee, die auch angenommen wurde!

Nun galt es also meine Freundin zu überzeugen, doch mit nach Lubbock-Town zu fahren. "WOHIN? Nach Lubbock-Town?" Mit dieser Frage hatte ich gerechnet. "Ja, Lubbock-Town. Eine kleine Stadt zwischen den befestigten Lagern Euskirchen und Köln, bevölkert von unbeugsamen Cowboys, die nicht aufhören, den Eindringlingen der Neuzeit Widerstand zu leisten und die auf Volksmusik stehen. Amerikanische Volksmusik... Lubbock-Town halt.... und Countrymusic..."

Ja, wie beschreibt man nun diese Stadt? Lubbock-Town ist eine Western-Stadt der Western- und Indianerfreunde Köln e.V.. Hier gibt es neben einem Saloon eine Kirche, ein Sheriff's Office, einen Undertaker, einen Zeitungsverleger, ein Gefängnis und einfach alles, was eine Westernstadt halt haben muss. Und da die gesamte Stadt in der traditionellen Holzbauweise des alten Westens errichtet wurde und alle Bewohner -wie in einem Rollenspiel- authentisch gekleidet sind, fühlt man sich in der Zeit  zurückversetzt. Eine tolle Umgebung für ein Country-Fanclubtreffen!

Nun, im Vorfeld zum Fanclubtreffen bat Tanja von der Fanclubleitung mich, doch auch - wie Bahram im letzten Jahr bereits - meine Gitarre mitzubringen, um eventuell mit ihm den einen oder anderen Garth-Song zu singen. Kein Problem. Dachte ich. Aber genau zwei Tage vor dem Treffen wurde mir eröffnet, dass eine Bühne, ein Mikro und eine Verstärkeranlage auf uns warteten. Diese Nachricht löste dann echtes Lampenfieber aus, denn ich hatte bis dato noch nie vor so viel Publikum gespielt. "Oje, in was hast du dich denn da wieder hineinmanövriert?"...

Meine Taktik "bloss nicht zu früh kommen!" stellte sich zumindest in diesem Fall als die Falsche heraus, denn als ich endlich in den Cowboys´-Paradise-Saloon von Lubbocktown "einritt", war die traditionelle Versteigerung von Garth-Raritäten schon in vollem Gange. Ich konnte zum Glück noch ein Garth Tour-T-Shirt ersteigern, ein Artikel, auf den ich schon oft erfolglos bei ebay geboten hatte. Wieso war ich eigentlich nie auf die Idee gekommen, diesbezüglich mal beim Club nachzufragen?

Als Sahnehäubchen für meine Sommerkollektion gab es diesmal GB-Fanclub T-Shirts zu kaufen, die nicht nur durch den Schriftzug und das Logo des Clubs geziert werden, sondern auf der Rückseite eine interessante Garth Brooks-Fotokollage in Form einer Deutschlandkarte tragen. GB-Fanclub Deutschland halt. Gute Idee, gute Qualität - gleich gekauft!

Aus den Augenwinkeln erspähte ich noch während der Auktion gleich zwei gute Dinge: erstens drei Bleche von Tanjas Lecker-Schmecker-Kuchen, massig genug, um auch noch für´s Frühstück zu reichen, und zweitens Bahram: Clubmitglied, Betreiber von www.garthworld.de und musikalisches Multitalent, das mich schon irgendwie durch diese verflixte Sache mit der Bühne bringen würde.... 

Nachdem dann auch ich einige meiner Raritäten versteigert hatte, ging es raus an die frische Luft. Mit gekühlten Getränken aus dem Saloon, garth´scher Fachsimpelei, dem Wiedersehen von Freunden aus dem Vorjahr, einer Tombola mit tollen Preisen und einigen Liedern zur Probe mit Bahram wurde der Nachmittag überbrückt, bis endlich Jodie im Saloon zur Aufmerksamkeit zwang. Jodie ist eine routinierte Countrysängerin, die zu New-Country-Playbacks ihr Können zum Besten gibt. Und sie kommt wegen ihrer guten Stimme, ihrem akzentfreien Englisch und ihrer grossartigen Ausstrahlung wirklich gut.

Schliesslich durften dann Bahram und Ich die "Bühne" betreten. Nach dem ersten Song "Papa loved Mama" war die Nervosität verflogen, und obwohl wir überhaupt nicht aufeinander eingespielt waren, bekamen wir den Abend mit ca. 30 Stücken ganz gut hinter uns. Mir hat es jedenfalls richtig Spass gemacht, und die Tatsache, dass man uns nicht von der Bühne pfiff, werte ich als Erfolg .     

Letztendlich war Lubbock-Town einmal mehr der ideale Rahmen für unser Treffen, und die Terminwahl fiel wohl nicht zufällig auf Samstag, den 10. August, da am 11.08. am gleichen Ort ein Countrysänger-Wettbewerb stattfinden sollte. In weiser Voraussicht hatten unsere Club-Häuptlinge das komplette Bunkhouse reserviert, so dass alle die Möglichkeit hatten, vor Ort für wenig Geld die Nacht zu überstehen. Ja, ich sage überstehen, denn Schlaf fand im Bunkhouse nur einer, und zwar die Person, die alle anderen mit unmelidiösem Schnarchen in den Schlaf zu wiegen versuchte. Erfolglos.

Wie am Vorabend besprochen traf man sich um 8:30 Uhr zum Frühstück im Saloon wieder. Frühstück oder Breakfast, nennt es wie ihr wollt, es schmeckte waaaaaahnsinnig gut. Ich glaube, so ein Rührei mit Speck kann man zu Hause in seiner teflonbeschichteten Pfanne auf dem Ceranfeld gar nicht hinbekommen....

Ja, und dann ging es auch schon weiter im Programm. Die Western- und Indianerfreunde Köln luden zum Country-Wettbewerb. Jodie, die Sängerin vom Vorabend führte durch das Programm, in dem vier weibliche und vier männliche Solokünstler sowie ein Duett mit jeweils drei Musikstücken Proben ihres Könnens gaben. Teils wurde zu Playback gesungen, teils begleitete man sich auf der Gitarre. Bewertet wurde von der Jury nicht nur das musikalische Vermögen, sondern auch Erscheinungsbild und Ausdruck der Interpreten. Barbara Portland  - meine Favoritin - ging als Siegerin hervor. Aber auch die anderen waren wirklich gut, und ich kann nur empfehlen, sich am 21.09.02 Heidi Hoffmann und am 16.11.02 Nelly Dark in Lubbock-Town anzusehen.

Nachdem die Siegerin mit Glückwunsch und Scheck geehrt war, war es an der Zeit sich zu verabschieden und mit tollen Eindrücken und schönen Erinnerungen die Heimreise anzutreten.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Fanclubleitung für ein gelungenes Clubtreffen, zwei schöne, gutorganisierte Tage in toller Umgebung. Und ich bedanke mich bei den Bewohnern von Lubbock-Town für ihre nette Art und die gute und günstige Verpflegung. Ich freue mich auf das nächste Treffen, das hoffentlich auch wieder in Lubbock-Town stattfinden wird!