bei Stefan Raab’s
Immer noch schwer beeindruckt vom Hamburger Showcase flüsterten mir kurz
darauf gut informierte Kreise, dass Big & Rich Anfang November gleich zweimal Gast bei Stefan Raab’s tv-total sein sollten. Sogar die genauen Daten wurden mir mitgeteilt.
Diese Info schien ziemlich glaubhaft, denn Stefan Raab steht bekanntlich auf zeitgenössischen amerikanischen Country Rock und daher konnten ihm Big &
Rich, die Aufsteiger und Absahner des Jahres 2004 nicht entgangen sein. Bereits einige Male zuvor hatte er ja bereits amerikanische Country Künstler zu
Gast in seiner Sendung (Harry berichtete).
Eine telefonische Nachfrage bei der für Big & Rich zuständigen Plattenfirma
Warner Music brachte Gewissheit über die mir geflüsterten Termine. Skippie’s und mein Einsatz in Hamburg hatte sich also gelohnt: Wir hatten den beiden im
August ein solch heißes Willkommen bei ihrem ersten Auftritt auf deutschem Boden geboten, dass sie beschlossen hatten, uns wieder zu besuchen! Und da wir
die beiden nicht enttäuschen wollten, mussten wir natürlich unbedingt auch bei ihrer deutschen TV-Premiere dabei sein!
Da es mittlerweile möglich ist, tv-total Tickets für eine
bestimmte Show bei Stefan zu erwerben, und uns das Label diesmal nicht fest zusagen konnte, uns mit Regiekarten zu versorgen, bemühten wir uns sicherheitshalber mit einer Sammelbestellung
um kaufbare Tickets für den 02.11.04..
Insgesamt 16 Countryfreunde trafen sich letztendlich vor dem Kölner Studio; alte Bekannte,
die ich bei solcher Gelegenheit immer wieder sehe. Der harte Kern sozusagen: Bahram, Clémi, Dörthe, Maike, Toddy, Ute, Jodie, Flo und und und….
Als wir standesgemäß bekleidet und behutet wie gewohnt als erste das Aufnahmestudio betraten verstand niemand, warum wir diesmal
nicht unsere gewohnten Plätze an der Musikbühne einnehmen durften. Uns wurden freundlich aber energisch ganz bestimmte Plätze zugeteilt. Erst später wurde mir klar, warum man uns speziell
hier sitzen haben wollte: Just über unseren Sitzreihen hatte man flugs die überall von der Decke herabhängenden Saalmikrofone, die die Publikumsreaktionen
wiedergeben, abgeklemmt! Wir waren der Regie anscheinend noch wohlbekannt, weil offenbar in den letztjährigen Dixie Chicks-Shows (Harry berichtete) wohl zu lebhaft!
Stefan startete die Show wie üblich mit seinem Stand-Up Läster-Programm, ganz witzig, aber nicht das, was wir eigentlich sehen wollten. Bis dann plötzlich Cowboy Troy, der rappende
Afro-Cowboy mit Hochschulabschluss auf der Showtreppe erschien und in bester Michael-Buffer-Manier auf deutsch
ankündigte: Eesh bean Cowboy Troy! Bitay willcomain see hoytee upand…. BIIIIG AAAAAAND RIIIICH!!!
Auf coolste Art und Weise bewegten sich Big Kenny und John Rich die Showtreppe herunter, liefen, die vordere Publikumsreihe abklatschend zur Musikbühne während
Kenny seine demagogischen Worte rief: Brothers and Sisters! We’re here to present to you Country Music without prejudice, Big & Rich–Style!!!! (Damit ist dann wohl auch
geklärt, dass es sich wirklich um Country Music handelt). Von ihrem Nummer 1 Album “Horse Of A Different Color” legten die
beiden mit dem Song „Save A Horse, Ride A Cowboy“ kräftig los.Wer die beiden einmal live gesehen hat, weiß, warum das Entertainment
Business in Amerika zu Hause ist. Die Jungs rocken, und keiner bleibt hocken! Und so war es auch.
Was allerdings das mit Faschingshüten als Cowboys verkleidete
Fernsehballett sich abrang bestätigt, wie Countrymusic hier in Deutschland gesehen wird. Zumindest hatten Aussehen
und Choreographie nichts mit der aus dem Video zu diesem Song bekannten Freakparade zu tun. Yeeeehaw!
Im anschließenden Interview mit Stefan hatten wir ordentlich Kamera- und Geräuschpräsenz und nötigten Big Kenny durch unsere
laute Begeisterung sogar die Aus- und Zusage ab, dass Big & Rich im Frühjahr 2005 auf Tournee nach Deutschland kommen werden.
Elton’s Feststellung, dass Big & Rich in
Amerika eine richtig große Nummer seien, war soweit ja ganz richtig, hätte er bloß den Satz nicht mit “und hier kennt sie noch keine Sau” beendet. Denn dies
brachte ihm natürlich Protest und nicht ganz ernst gemeinte Pfiffe von uns ein.
Wir wussten, dass Kenny tags zuvor seinen 42. Geburtstag gefeiert hatte und hatten bereits vor der Show diskutiert, ob ein Ständchen angebracht sei.
Als Elton den Geburtstag dann tatsächlich in der Show erwähnte, blieb uns keine Wahl: nicht gerade schön, dafür aber um so lauter sangen wir ihm live und ungeprobt ein herzliches
“Happy birthday” gleich mehrfach um die Ohren. John Rich stimmte mit ein und Stefan bekam sichtlich Angst, seine Sendezeit zu überziehen.Mit Recht und Fug können wir also nun von uns
behaupten, bereits mit John Rich im deutschen Fernsehen live gesungen zu haben!
Zu ihrer ganz speziellen Art von Musik gefragt, die Country, Rap, Rock, Hiphop und Groove-Elemente vereint sagte
Kenny: “We’re just a bunch of Pirates out there, sailing the great sea, making our music!” Ja, und ich muss dann bis August, als ich die beiden das erste mal hörte, wohl so etwas wie ein nichts ahnender Küstenbewohner gewesen sein, den die Piraten
überfallen und verschleppt haben. Und der nun mit ihnen segelt. Aber ich bin ja zum Glück nicht allein! Yeehaw!!
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